Sofalesungen

Lorena Simmel
«Ferymont»

© Nane Diehl

Bremgarten b Bern

So 17.11.2024 17:00 Uhr

zu Gast bei Agnes, Hohstalenweg 2, 3047 Bremgarten b Bern

Eintritt

Zahl, was du magst: 10 / 20 / 30 CHF (mit KulturLegi 5.-)

Lorena Simmel

1988 in Fribourg geboren und in der Schweiz aufgewachsen, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel/Bienne sowie Europäische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin und in Warschau. Sie veröffentlichte Gedichte, Prosa und Essays u. a. in EDIT, Neue Rundschau und STILL und war Stipendiatin des 16. Klagenfurter Literaturkurses. Für die Arbeit an ihrem Debütroman "Ferymont" erhielt sie das Arbeitsstipendium für Literatur des Berliner Senats. 2022 war sie Literaturstipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung. Lorena Simmel lebt in Berlin.

Moderation: Bettina Gugger

«Ferymont»

Als ihr in Berlin das Geld für ihr Studium ausgeht, reist die junge Ich-Erzählerin in ihr Heimatdorf Ferymont in der Schweiz, um dort für eine Saison als landwirtschaftliche Hilfskraft zu arbeiten. Beim Einsatz auf den Feldern freundet sie sich mit Daria an, die mit ihrer Familie jährlich aus der Republik Moldau anreist, um in den Betrieben des Schweizer Seelands Geld als Saisonkraft zu verdienen. Durch die entstandene Nähe zwischen den beiden jungen Frauen rückt auch das Ungleichgewicht zwischen den west- und osteuropäischen Regionen in den Fokus.

»Ferymont« ist ein literarisches Porträt einer Region im Herzen Europas, das eine oft unsichtbare Realität thematisiert. Ein leiser Roman, der sprachlich virtuos kapitalistische Arbeitsbedingungen hinterfragt und sensibel die Geschichten von Saisonarbeiter*innen in den Mittelpunkt stellt.
© Paula Troxler

Die Sorgenlandschaft auf seiner Stirn sah neu belebt aus. Seine Nase und sein Schnurrbart ähnelten zwei Hügeln, die Schatten auf seine Wangen und seinen Mund warfen. 

(Ferymont, S. 139, Verbrecher, 2024)

In welchem Buch wärst du gern mit dabei?

Im Moment in Jack Kerouacs "Die Dharmajäger". Als blinde Passagierin auf alten Güterzügen, auf psychedelischen Lyriklesungen in San Francisco, beim Meditieren im Wald und als Feuerwächterin auf dem Desolation Peak. 


Wann ist ein Buch ein Buch?

Im Film "Little Women" von Greta Gerwig gibt es eine Szene, in der die von Saoirse Ronan gespielte Hauptfigur Josephine "Jo" March in einer Druckerei steht und beobachtet, wie das von ihr geschriebene Buch mit dem Titel "Little Women" gesetzt, gedruckt und gebunden wird. Sie lächelt stolz. So ist es mir beim Abholen meiner Belegexemplare im Verbrecher Verlag gegangen. Als ich die Exemplare meines Debütromans "Ferymont" auf einem Wagen im Büro meines Verlegers liegen sah, wusste ich: Nun ist das Buch wirklich ein Buch, und ich war sehr stolz. 


Auf welchen Drink würdest du deine Lieblingsautorin gerne einmal einladen?

Ich würde gerne Emily Dickinson auf einen Voelkel-Pfirsich-Zitrone-Eistee einladen. Dieser Eistee ist der beste und es gibt ihn (in Berlin) nur an ein paar ausgewählten Orten, zum Beispiel an einem Kiosk auf dem Bahnsteig am Bahnhof Westkreuz. Er enthält richtiges Pfirsichmark und schmeckt nicht zu süß - etwas bitter nach Hibiskus und sauer nach Zitrone. Ich glaube, er würde Emily Dickinson sehr gut schmecken. Wir würden dann ewig durch Berlin spazieren und ganz viel über Gedichte und Literatur sprechen 😊

Im Rahmen unseres zehnjährigen Jubiläums!

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