Demian Lienhard
geboren 1987 in Baden/Schweiz, hat in Klassischer Archäologie promoviert und arbeitete danach als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter das »Schwazer Stadtschreiber«-Stipendium des Jahres 2017, war Finalist beim 24. und 26. »open mike« in Berlin und gewann den 2. Preis beim »Literaturwettbewerb Prenzlauer Berg« 2018. Für sein Romandebüt »Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat« erhält er 2020 einen der Schweizer Literaturpreise.Moderation: Mariann Bühler
«Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat»
«Dieses Krankenhaus ist voller Irrer», findet Alba, die Ich-Erzählerin in Demian Lienhards Debütroman (Frankfurter Verlagsanstalt 2019). Sie liegt im Krankenhaus und erzählt von Hugo, ihrem besten Freund, den sie neben sich herschiebt. Hugo ist ein Stahlgestell mit Rädern, von dem Kochsalzlösung in ihre Venen tropft. Und sie erzählt von Jack, der eigentlich René heisst, oder Rönee, wie man hierzulande sagt, und der Hugo nicht mag. Hingegen mag er Albas Geschichten und wahrscheinlich auch Alba selbst – da ist sie sich aber nicht ganz sicher.